KEDA ist ein Weiterbildungszentrum, in dem regionale Kulinarik und Esskultur vermittelt wird. Die Gemeinschaftsgastronomie ist eine wesentliche Zielgruppe, ebenso Berufsfachleute, für die ein Weiterbildungsangebot besteht.
Für Laien wird im KEDA ein vielfältiges Kurswesen aufgebaut, zudem wird eine Koch-schule angeboten.
Ein wichtiger Bestandteil des kulinarischen Zentrums ist das gastronomische Angebot. Es gibt einen Gastraum mit angrenzender Gartenwirtschaft, sowie ein Festsaal in der ehemaligen Bibliothek des Klosters, der multifunktional für Bankette oder private Feste genutzt werden kann. Vom Veranstaltungssaal wird eine direkte Verbindung in das Gartenzimmer hergestellt, um den Garten attraktiv an den Festsaal anzubinden.
Im Klosterladen können kulinarische Spezialitäten der Alpen verkauft werden, parallel dazu wird in den Kellergewölben Käse angeboten, es können dort Degustationen im kleinen Rahmen stattfinden.
Räume in den Obergeschossen können für Schulungen und Ausstellungen, sowie Degustationen oder auch als kleine Study- und Atelierräume genutzt werden.
Die ehemaligen Zellen dienen Kursbesuchern und Pilgern als Übernachtungs-möglichkeit mit maximal 19 Schlafplätzen.
Zustand der Klosteranlage und Umgang mit denkmalpflegerisch wertvollen Elementen
Das Kloster im heutigen Zustand ist wesentlich geprägt von der grossen Umbaumassnahme von 1907/1908 und der Erweiterung von 1924. Frühere Elemente des Vorgängerbaus sind kaum erhalten, bis auf einige Elemente im Klosterkeller. Die Klosteranlage ist in der vorliegenden Form dem frühen 20.Jahrhundert zuzurechnen.
Einige gestaltprägende Elemente aus der Zeit 1907 sind bis heute erhalten und gut rückführbar. So sind z.B. die internen Erschliessungsgänge mit der Abfolge von den Zellentüren, die Treppenhäuser, sowie einige Zellen mit den Originaltäfern aus dieser Zeit noch erhalten. Ebenso ist die Bibliothek mit den gut erhaltenen Treppenhäusern ein zusammenhängendes Ensemble, welches gestalterisch wertvoll ist.
Originalfenster sind aus dieser Zeit teilweise noch intakt, sogar stellenweise mit den alten Vorfenstern. Ebenso sind die gestaltprägenden Fensterläden an der Ostfassade aus der Zeit von 1928 erhalten.
Umbauten aus den 1960er Jahren und 1990er Jahren haben starke Überformungen gebracht. Diese Massnahmen betreffen Räume des Erdgeschosses (Refektorium, Räume beim Eingangsbereich), Dusch-/ und WC-Bereiche und diverse andere Räumlichkeiten.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Räumlichkeiten, Fenster und Fassade in einem sehr schlechten Zustand waren und daher dringend sanierungsbedürftig. Der Garten zu der Klosteranlage ist als gestalteter Aussenraum wichtig, dieser benötigte ebenfalls eine klärende Neugestaltung.
Architektonisches Konzept
Der vorgefundene Zustand des Klosters und die denkmalpflegerisch wichtigen Bauteile lassen sich gut mit dem geplanten Nutzungskonzept in Einklang bringen.
Die gestaltprägenden, strukturell erhaltenswerten Räume lassen sich teils mit wenig Mitteln instand stellen (Treppenhäuser, Erschliessungsgänge, Fassade, einige Zellen) und sind für die Räume der Geschäftsidee wesentlich. Bereiche, die ohnehin stark überformt sind, können weiterverwendet und in dem neuen Konzept gut integriert werden. Je nach Raumnutzung und Repräsentativität der Räume erfolgt eine unterschiedliche Sanierungstiefe. Grundsätzlich soll der ursprüngliche Charakter des Klosters erhalten bleiben. Diejenigen Räume, die die Geschäftsidee repräsentieren werden gestärkt, ihr Charakter wird herausgearbeitet durch die Verwendung von stimmungsvollen, haptischen Materialien. Zwischen einzelnen Räumen wie Gastraum und Küche werden Verbindungen geschaffen.
Die Kellergewölbe werden zurückgeführt auf ihren rohen, archaischen Ausdruck.
Ausstellungsräume, Büroräume usw. werden architektonisch aufgewertet, ihre Lichtführung optimiert und das Multimediaangebot ergänzt.
In Räumen wie den Ateliers, den Verkehrsflächen und den gut erhaltenen Mönchszellen um den Innenhof herum wird nur mit wenig Mitteln saniert und die ursprünglichen Spuren werden belassen. Diese Räume sind denkmalpflegerisch wertvoll und sind entsprechend sorgfältig und mit nur wenigen Eingriffen saniert worden.
Im Dachraum werden keine Eingriffe getätigt, ein späterer Ausbau ist noch möglich, sofern Bedarf besteht. Hier ist im Sinne der Denkmalpflege auf die bestehende Grundstruktur Rücksicht zu nehmen.
Das Haustechnikkonzept wird optimiert und nötige Brandschutzmassnahmen umgesetzt, damit eine neue Nutzung überhaupt möglich ist.
Im Bereich der Ausstellungs- und Degustationsräumen sowie der Küche, Kursräumen und grösseren Zimmern werden Zellen zusammengelegt.
Alle Eingriffe werden mit rohen, direkten Materialien ausgeführt. Ziel ist es, die neuen Elemente sichtbar vom Bestand abzuheben und nicht zu versuchen, sich an den Bestand anzugleichen. Die Materialien unterstützen das Ambiente in den Räumen.
Sanierungsmassnahmen an der äusseren Hülle sind dort vorgesehen, wo es momentan nötig ist. Dort kann jedoch mit gezielt eingesetzten Mitteln, einem durchgehenden Fensterersatz, eine hohe Aufwertung der äusseren Erscheinung erreicht werden. Der Sonnenschutz wird instand gestellt, so dass das Kloster in seiner ursprünglichen Erscheinung erhalten bleibt.
Der Klostergarten I Freiraumkonzept
Der erste Klosterbau aus dem Jahr 1583 wurde bereits 100 Jahre später durch einen Neubau ersetzt. Dieses Ensemble bestand bis 1907, als die Anlage umfassend umgebaut und erweitert wurde. Damit nahm auch der Garten weitgehend seine heutige Form an. Mit dem Auszug der Kapuziner 2004 und durch die späteren Umnutzungspläne verliert die Gartenanlage wesentliche, strukturierende Elemente, allen voran der als "Professorengang" bezeichnete Verbindungsgang zwischen Konventgebäude und ehemaligem Waschhaus. Pergolen und Rankgerüste verfallen zusehends und die Vegetationsflächen werden mehr und mehr aufgegeben. Bestand haben nur die Terrassen, Stützmauern und die umlaufende Klostermauer.
Der 2015 erfolgte Investorenwettbewerb suchte auch nach einem Konzept für den ehemaligen Klostergarten. Es entstand die Idee, den Garten in seinen Grundzügen zu belassen und die Freiflächen entsprechend den Terrassen differenziert zu bewirtschaften. Der Entwurf des Siegerprojekts wurde nun weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse des Kulinarischen Zentrums abgestimmt.
Freiraumkonzept:
Getreu der kapuzinischen Lebensweise nach Zweckmässigkeit, Schlichtheit und Demut erfolgt eine sanfte und zurückhaltende Sanierung mit wenigen neuen, aber wichtigen Eingriffen. Er bleibt jedoch in seiner heutigen Struktur und in den wesentlichen Elementen wie Klostermauer, Stützmauern, Treppen und Brunnen erhalten.
Die übergeordnete Zielsetzung ist die Ertüchtigung der Gartenanlage, um sie vielfältig und langfristig nutzen zu können. Räume und Beziehungen werden definiert und gestärkt, um eine möglichst neutrale, nutzungsoffene Grundlage für die zukünftigen Bedürfnisse und Betreiber bereitzustellen.
Damit der Garten dafür gerüstet ist, müssen vorab die Zäune und Absturzsicherungen komplett erneuert werden. Sie werden in der gesamten Anlage neu als Holz-staketengeländer ausgeführt und gleichen in ihrer Art den Obstspalierstäben an den Mauern, wodurch ein einheitliches, ruhiges und stimmiges Gesamtbild erzeugt wird.
Auf der untersten Terrasse werden die bestehenden Elemente abgeräumt, um einen grossen Klosterhof zu bilden. Es ist dies ein schlichter, nutzungsoffener Kiesplatz, der je nach Bedarf und Veranstaltung als Markt- und Kulturplatz dient, die Aussen-sitzplätze der Gaststube beherbergt, oder ganz profan als Parkplatz zur Verfügung steht. Schirmförmig geschnittene Bäume spenden Schatten und gliedern den Platz.
Die mittlere Terrasse wird von störenden und nicht mehr genutzten Elementen befreit, wodurch ein grosser offener Platz entsteht. Die bestehende Kiesfläche wird bei-behalten und steht zukünftigen Nutzungen offen, die sich aus dem laufenden Betrieb heraus ergeben.
Die grosse Wiese, die heute als Weide genutzt wird, bleibt bestehen. Der verwahrloste Nutzgarten wird aufgelöst und die baufällige Pergola entfernt. Der Garten soll mit den zukünftigen Betreibern sein neues Gesicht bekommen, indem beispielsweise seltene Gemüse und Nutzpflanzen experimentell angebaut werden.
Vom Kloster her führt ein Steg aus dem 2. OG direkt in einen kleinen, in das abfallende Gelände eingeschobenen Hain. Dieses Gartenzimmer steht für privatere Anlässe zur Verfügung und kann auf vielfältige Weise genutzt werden.
Für Besucher und Mitarbeiter der Anlage stehen 18 Autoparkplätze und für Velofahrer 16 Langzeit- und 28 Kurzzeitplätze zur Verfügung.
Damit die Fusswegverbindung für die Schülerinnen und Schüler des Kollegiums intra muros geschaffen werden kann, wird in der nord-östlichen Ecke ein neues Gartentor eingebaut.
Pläne
Daten
Adresse
Planung
Ausführung
Programm
- Schulung und Weiterbildung in allen Belangen der regionalen Kulinarik
- Kursräume
- Herberge mit 19 Schlafplätzen
- Ateliers
- Restaurant
- Festsaal
- Schulküche
- Vorbereitungs- und Gastroküche
- Hofladen
- Sprinzkeller
Projektteam
Franziska Kienberger, Denise Meier
Verantwortlicher Partner: Birgit Rothen